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Spital Nidwalden sichert Zukunftsfähigkeit bis 2050

Das Spital Nidwalden stellt die Weichen für eine moderne und nachhaltige Zukunft: Mit dem Neubau des Ambulanten Zentrums sowie der Sanierung des Bestandsgebäudes werden durch die Spital Nidwalden Immobilien Gesellschaft (SNIG) in den nächsten Jahren zwei zukunftsorientierte, nachhaltige Bauprojekte realisiert. Damit wird das «neue» Spital Nidwalden fit für die nächsten Jahrzehnte.
30. Juli 2024
Lesezeit: 5 Minuten
Frontansicht Neubau Medizinisches Zentrum Spital Nidwalden
Überarbeitetes Bauprojekt sichert die Zukunftsfähigkeit des «neuen» Spital Nidwalden

Eine markante Zunahme ambulanter Behandlungen seit 2015, die zu einer erheblichen Verknappung der räumlichen Ressourcen geführt hat, führte zur Ausschreibung des im 2023 entschiedenen Architekturwettbewerbs «Neubau Medizinisches Zentrum». Das Siegerprojekt «Sommervogel» der Architekten Giuliani Hönger in Zusammenarbeit mit Merz Kley Partner soll den zwischen 2010 – 2016 letztmalig sanierten Altbau aus dem Jahr 1964 sinnvoll ergänzen. 

Weiterentwicklung des Spital Nidwalden bis 2050

Das Spital Nidwalden ist ein wichtiger Partner innerhalb der LUKS Gruppe. Mit einem qualitativ hochwertigen medizinischen Angebot sorgt es für die Gesundheitsversorgung des Kantons Nidwalden und seiner angrenzenden Gemeinden vor Ort in Stans. Um die Zukunft des Spitals zu sichern, wird eine aktive Weiterentwicklung des ambulanten, stationären und therapeutischen Leistungsangebotes angestrebt. In der aktiven Umsetzung dieser Strategie muss auch die Zukunft des Bestands berücksichtigt werden. 

Einer ausreichenden Kapazität des stationären Bettenangebots stehen seit Jahren wachsende Zahlen im Notfall, im Operationszentrum, in der Radiologie, in der Physiotherapie sowie in allen Ambulatorien gegenüber. Aufgrund sehr langer Wartezeiten in der Radiologie wurde zwischenzeitlich bereits der Einsatz eines zweiten MRI (Magnetresonanztomograph) entschieden. 

Basierend auf der neuen Weiterentwicklungsstrategie des Spital Nidwalden wurde der geplante Neubau des Ambulanten Zentrums überarbeitet. Zusätzlich wurde das Potenzial des Bestandsbaus neu beurteilt. Sämtliche künftige Nutzerinnen und Nutzer wurden in die Aktualisierung der Planung mit einbezogen. Das Ergebnis setzt neue Prioritäten und hat eine ganzheitliche Neustrukturierung von Neubau und Bestandsgebäude zur Folge. Ein wichtiger Fokus wird auf die Entwicklung sämtlicher ambulanter Bereiche des Spitals gelegt. Neben den medizinischen Disziplinen wurden auch die Anforderungen der Gebärabteilung, der Ambulatorien Chirurgie und Orthopädie sowie der Physiotherapie berücksichtigt. Ziel sind standardisierte Prozesse und eine flexible, bedarfsgerechte Raumnutzung. 

Wichtige Anforderungen neu überdacht

Zu den zentralen Projekten im Bestand gehört auch der optimale Betrieb des Operationszentrums und der Notfallstation. In beiden Bereichen sollen die ambulanten Prozesse stärker berücksichtigt werden, um den Patientenbedürfnissen der Zukunft gerecht zu werden. Auch die Stärkung und der Ausbau der hausärztlichen Notfallpraxis im Spital gehören zur neuen Planung.  

Ebenfalls überdacht wurden die Bedürfnisse der zusatzversicherten Patientinnen und Patienten. Im Rahmen der Strategie der LUKS Gruppe soll das Spital Nidwalden weiterhin attraktiv sein für Zusatzversicherte, um die wirtschaftliche Stabilität des Spitals auch in Zukunft sicherzustellen.

Ein weiteres Augenmerk liegt auf der Mitarbeiter-Oase. Künftig wird diese in den Bestand integriert  Zusammen mit  dem bereits bestehenden Personalrestaurant ist sie somit gut erreichbar für alle Mitarbeitenden.  

Ganzheitliche Neustrukturierung erhöht den Handlungsspielraum

Das überarbeitete Projekt setzt die aus der Weiterentwicklungsstrategie entstehenden Anforderungen gezielt um. Dabei gewährleistet es Handlungsspielräume für zukünftige Entwicklungen des Spitals. Für Hanspeter Kiser, Präsident des Verwaltungsrats SNIG und Mitglied des Verwaltungsrats der LUKS Gruppe ist dies ein wichtiger Schritt: „Mit der Aufwertung des Bestands setzen wir auch auf eine finanziell nachhaltige Weiterentwicklung. Damit erfüllt das Bauprojekt alle strategischen Ziele und Vorgaben der LUKS Gruppe in Bezug auf Qualität, Innovation, Nachhaltigkeit, Mitarbeiterattraktivität und Wirtschaftlichkeit.“ 

Folgende Rahmenbedingungen wurden der Überarbeitung des Projekts zu Grunde gelegt: Das Konzept des am Bestand angegliederten Neubaus bleibt grundsätzlich bestehen, lediglich der Innenausbau wird überarbeitet. Die Betriebsfähigkeit des Spitals wird mit geringsten Auswirkungen auf die Patientinnen und Patienten sowie die Mitarbeitenden gewährleistet. Das Projekt erfüllt die geltenden gesetzlichen Anforderungen, beispielsweise an die Erdbebensicherheit. 

Bei der Überarbeitung des Projektes wurde ein besonderes Augenmerk auf die Finanzierbarkeit des Gesamtprojektes gelegt. Mit der Einbindung des Bestands in das Gesamtkonzept wird die Zukunftsfähigkeit des Spital Nidwalden finanziell nachhaltig gesichert. Die Baukosten werden vollumfänglich durch die Spital Nidwalden Immobilien-Gesellschaft getragen. Der Kostenvoranschlag wird voraussichtlich bis zum Herbst 2025 vorliegen, wobei sich heute schon sagen lässt, dass die Gesamtkosten deutlich unter CHF 100 Mio. liegen werden.

Umsetzung in Etappen

Die Baueingabe ist für Ende 2025 geplant, mit dem Baubeginn wird im 4. Quartal 2026 gerechnet. Das Projekt wird in Etappen umgesetzt. Dies erlaubt, die einzelnen Baumassnahmen optimal aufeinander abzustimmen und die Einschränkungen für die Patientinnen und Patienten sowie die Mitarbeitenden jeweils auf das geringstmögliche Mass zu reduzieren. Die Etappierung ermöglicht ausserdem eine optimale Provisorienplanung für alle vom Neu- und Umbau betroffenen Bereiche. Das Gesamtprojekt wird voraussichtlich 2030 fertiggestellt sein. 

Etappe 1: Neubau Ambulantes Zentrum

Bis voraussichtlich Ende 2028 wird der Neubau mit dem neuen Haupteingang erstellt und in Betrieb genommen. Im neuen «Ambulanten Zentrum» werden sämtliche ambulanten Bereiche der Medizin und der Chirurgie mit ihren jeweiligen Subspezialitäten vereint, einschliesslich der Ernährungs- und Diabetesberatung. 

Etappe 2: Sanierung und Ertüchtigung des Bestandsgebäudes, inklusive Erdbebensicherheit

In einem zweiten Schritt wird der Bestand nachhaltig saniert und bedarfsgerecht modernisiert. Hierbei steht vor allem die Erdbebenertüchtigung entsprechend den geltenden Normen im Zentrum. Im Bestandsgebäude wird der Fokus auch künftig auf den stationären Leistungen liegen. Nik Odermatt, Geschäftsführer der SNIG und Leiter Technik am Spital Nidwalden: „Dank der Sanierung des Bestands wird es dem Spital Nidwalden gelingen, seine «graue Energie» nachhaltig und effizient zu reduzieren. Dabei wird, wie beim Neubau, auf eine moderne Spitalinfrastruktur und auf natürliche Materialien geachtet. Wir nutzen die Sanierung auch, um den Bestand auf den aktuellen Stand der Erdbebensicherheit zu bringen.“

Etappe 3: Weiterentwicklung Operations- und Notfallzentrum sowie ambulante Bereiche im Bestand

Die Weiterentwicklung des Operationszentrums hat das Ziel, eine effiziente, prozess- und patientenorientierte Betreuung der Patientinnen und Patienten zu schaffen. Integriert wird ein neuer Anmelde- und Wartebereich für ambulante und stationäre Patientinnen und Patienten. Der Notfallbereich wird erweitert, prozessoptimiert und um eine dezidierte Notfallpraxis ergänzt. Die Radiologie wird als kompakte Einheit mit gut erkennbarem Empfang gestaltet und es wird ein zweites MRI eingebaut. 

Schliesslich werden die Ambulatorien der Orthopädie, inklusive der Schmerz- und Physiotherapie sowie die Gebärabteilung erweitert, qualitativ aufgewertet und modernisiert. Zur Neuentwicklung des Bestands gehört auch die Integration der Mitarbeitenden-Oase im 5. Obergeschoss. 

 

Rückfragen

Hanspeter Kiser, Präsident Verwaltungsrat Spital Nidwalden Immobilien-Gesellschaft (SNIG), Verwaltungsrat LUKS Gruppe, Telefon direkt: 079 456 11 11, erreichbar am Dienstag, 30. Juli 2024, von 11.00 bis 16.00 Uhr. 

       

Spital Nidwalden Immobilien-Gesellschaft (SNIG)

Das Spital Nidwalden und das Luzerner Kantonsspital (LUKS) wurden per 1. Juli 2021 in gemeinnützige Aktiengesellschaften umgewandelt und gehören der LUKS Gruppe an. Davon ausgenommen sind die Immobilien des Spital Nidwalden in Stans. Diese sind weiterhin vollständig im Besitz des Kantons Nidwalden. Die per 1. Januar 2021 gegründete Spital Nidwalden Immobilien-Gesellschaft (SNIG) ist für den Unterhalt und die Bewirtschaftung der Spitalgebäude verantwortlich. Geleitet wird die Spital Nidwalden Immobilien-Gesellschaft – eine öffentlich-rechtliche Anstalt – von einem Verwaltungsrat, dessen Mitglieder vom Regierungsrat gewählt werden. Die LUKS AG/Spital Nidwalden AG hat Anrecht auf je eine Vertretung im Verwaltungsrat. 

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