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Gentests sind der Schlüssel für die Präzisionsmedizin

Im Rahmen einer genetischen Beratung, wie sie neu von verschiedenen Disziplinen am LUKS angeboten wird, können erbliche Erkrankungen und Risiken erkannt und spezifisch behandelt werden. Die Patientinnen und Patienten profitieren davon, dass Beratung und Behandlung in denselben Händen liegen.
14. Juli 2025
Lesezeit: 3 Minuten
luks gb  genetischeberatung
Dr. med. Anna Allemann, Leitende Ärztin Medizinische Onkologie
«Oft ist die Angst, eine Veranlagung für eine bestimmte Erkrankung zu tragen, sehr gross.»

Dr. med. Anna Allemann, Leitende Ärztin Medizinische Onkologie

Präzisionsmedizin, auch bekannt als personalisierte Medizin, ist ein innovativer Ansatz zur Behandlung und Prävention von Krankheiten. Dieser Ansatz berücksichtigt die individuellen Unterschiede in den Genen, der Umwelt und im Lebensstil jeder Patientin und jedes Patienten. Dadurch können Ärztinnen und Ärzte massgeschneiderte Behandlungspläne entwickeln, die speziell auf die Bedürfnisse jedes Einzelnen abgestimmt sind. Ein wichtiger Schritt zur Erweiterung der Präzisionsmedizin am LUKS ist der Ausbau der genetischen Beratung. Sie hilft Patientinnen, Patienten, ihren Familien und Angehörigen, genetisch bedingte Erkrankungen und Risiken zu verstehen und fundierte Entscheidungen über ihre Gesundheit zu treffen. «Das gibt uns die Chance, eine Krankheit gezielt zu behandeln oder sie zu verhindern, falls ein Risiko besteht», sagt Dr. med. Anna Allemann, Leitende Ärztin in der Medizinischen Onkologie am LUKS.  

Langfristige spezialisierte medizinische Begleitung 

Gemäss der Krebsspezialistin, die am LUKS den Bereich Molekular- und Präzisionsonkologie leitet, ist die Nachfrage nach genetischer Beratung in der Onkologie massiv gestiegen. So kam die Idee auf, genetische Beratung am LUKS so auszubauen und zu koordinieren, dass sie direkt von den Fachdisziplinen angeboten wird. «Oft sind die Wartezeiten für genetische Beratungen sehr lang, unser Angebot schafft da Abhilfe», sagt Anna Allemann. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Patientinnen und Patienten direkt von den jeweiligen Fachdisziplinen weiterbetreut werden. Möglich ist das durch die enge Zusammenarbeit mit Humangenetikern und den interdisziplinären Austausch in sogenannten Genetik-Boards. In diesen Boards kommen Expertinnen und Experten aus verschiedenen Fachbereichen zusammen, um gemeinsam die bestmögliche Behandlung zu finden. Die interdisziplinäre Herangehensweise führt zu einer schnelleren und umfassenderen Versorgung der Betroffenen.

Fundierte Einschätzung des Risikos 

Der Ablauf einer genetischen Beratung ist standardisiert. Speziell dafür ausgebildete Ärztinnen und Ärzte führen mit der angemeldeten Person ein erstes unverbindliches Gespräch. Dabei geht es primär darum, die Patientinnen und Patienten so umfassend über die Tests und mögliche Konsequenzen zu informieren, dass sie einen begründeten Entscheid treffen können. «Oft ist die Angst, eine Veranlagung für eine bestimmte Erkrankung zu tragen, sehr gross», sagt Dr. med. Allemann. Um abzuwägen, ob ein erhöhtes Risiko bestehen könnte, wird im Gespräch ein auf der Familiengeschichte basierender Stammbaum skizziert. Bereits vorliegende
ärztliche Befunde fliessen mit ein. Entscheidet sich die Patientin oder der Patient nach reiflichem Überlegen für
einen Gentest, untersucht ein spezialisiertes Labor die später entnommene Blutprobe. Das Ergebnis fliesst direkt in die nächste Besprechung ein, in der es dann darum geht, wie die Patientinnen und Patienten allfällige Risiken verringern oder überwachen können oder wie eine mögliche Behandlungsstrategie aussehen könnte.

Mehr unter: luks.ch/genetische-beratung 

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