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Überblick

Tuberkulose ist eine bakterielle Erkrankung, welche meist die Lunge befällt und unbehandelt oftmals zum Tod führt. In der Schweiz wurde die Tuberkulose in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts relativ selten. Seit einigen Jahren erkranken in der Schweiz jährlich rund 500 Menschen an Tuberkulose.

Häufige Fragen

Ursachen

Tuberkulose wird durch das Bakterium Mycobacterium tuberculosis verursacht. Die Infektion findet über kleinste Tröpfchen statt, die beim Husten gebildet werden. Das bedeutet, ansteckend sind nur Personen, deren Lunge befallen ist und deren Tuberkulose gerade aktiv ist. Nur dann werden die Tuberkulose-Erreger über das Husten verbreitet.

Die Tuberkulose ist in vielen Ländern mit ärmeren Lebensverhältnissen und einer weniger guten Gesundheitsversorgung deutlich häufiger, insbesondere in Asien und Afrika. In der Schweiz sind deshalb häufiger Menschen mit Migrationshintergrund oder Reisende betroffen. Das Risiko, sich mit Tuberkulose zu infizieren ist zudem besonders hoch für Personen mit geschwächtem Immunsystem.

Symptome

  • Ständiges Husten mit Auswurf
  • Wiederkehrendes Fieber
  • Geschwollene Lymphknoten
  • Nachtschweiss
  • Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust

Diagnose

In den ersten zwei Monaten nach der Ansteckung lässt sich eine Tuberkulose nicht nachweisen, da sich die Bakterien sehr langsam im Körper ausbreiten. Häufig wird die Krankheit bei Beschwerden aufgrund des Herkunftslandes, vergangener Reisen und Röntgenuntersuchungen vermutet. Die Sicherung der Diagnose erfolgt durch den Nachweis der Bakterien im Auswurf, in Gewebeproben oder Körperflüssigkeiten.

Wenn die Tuberkulose keine Symptome verursacht, kann sie mit Hilfe eines Bluttests diagnostiziert werden. Auf diese Weise wird nach infizierten Personen im Umfeld von Betroffenen gesucht, damit diese niemanden mehr anstecken und allenfalls bereits infizierte Personen identifiziert werden.

Verlauf

Die meisten infizierten Personen bleiben symptomlos, weil das Immunsystem die Bakterien unter Kontrolle halten kann (latente Tuberkulose). Bei etwa zehn Prozent aller Infizierten bricht die Krankheit jedoch aus und wird aktiv. Oftmals geschieht dies innert Monaten nach der Ansteckung. Die Krankheit kann jedoch auch nach Jahren oder Jahrzehnten auftreten. Die am häufigsten betroffenen Organe sind in der Schweiz die Lungen und die Lymphknoten. Die Krankheit kann jedoch auch andere Organe wie Knochen, Gehirn, Nieren oder Brust- und Bauchfell befallen. Je nachdem welche Organe betroffen sind, können die Beschwerden sehr unterschiedlich sein. Ohne Behandlung werden die Beschwerden zunehmend schlimmer und die Organe werden dauerhaft geschädigt. Langfristig führt Tuberkulose zum Tod.

Behandlung

Medikamente

Die medikamentöse Behandlung der Tuberkulose besteht im allgemeinen aus einer sechsmonatigen Behandlung mit anfangs vier, später zwei verschiedenen Antibiotika. Vor allem zu Beginn der Behandlung können Nebenwirkungen wie Übelkeit, erhöhte Leberwerte, Gelenkschmerzen oder Hautausschläge auftreten. Manchmal kann deshalb eine Anpassung der Behandlung notwendig werden. Eine symptomlose Tuberkulose kann mit einer stark vereinfachten Therapie behandelt werden. Eine solche Therapie verhindert ein Ausbrechen der Erkrankung und wird nur bei Patienten mit erhöhtem Risiko hierfür empfohlen. Um eine epidemische Ausbreitung der Tuberkulose zu vermeiden, kann die Einnahme der Medikamente in Anwesenheit einer Fachperson angeordnet werden.

Ein weltweit zunehmendes Problem sind Tuberkulose-Bakterien, welche gegen die beiden wichtigsten Antibiotika resistent sind. Auch in der Schweiz werden jedes Jahr einige solcher Tuberkulosefälle diagnostiziert, welche schwierig zu behandeln sind. Für die Behandlung stehen Reserve-Antibiotika zur Verfügung, welche jedoch nebenwirkungsreicher und weniger wirksam sind. Zudem können sie oftmals nur als Infusion verabreicht werden. Hier ist eine engmaschige ambulante oder auch stationäre Betreuung notwendig und die antibiotische Therapie muss individuell gewählt und angepasst werden.

Kontrolluntersuchungen

Regelmässige Kontrollen sind für den Erfolg der Tuberkulosebehandlung sehr wichtig. Wir betreuen Betroffene während der Behandlung in unserer infektiologischen Sprechstunde und arbeiten dabei eng mit verschiedenen Spezialistinnen und Hausärzten zusammen.

Vorsorge

  • Isolation von infizierten Personen mit Tuberkulose-Symptomen zu Hause oder im Spital
  • Identifizierung angesteckter Kontaktpersonen und Personen, welche sich leicht anstecken könnten
  • In seltenen Fällen eine Tuberkulose-Impfung, welche jedoch wenig wirksam ist

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