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Überblick

Kopfschmerzen sind die häufigsten neurologischen Erkrankungen. Wer regelmässig Kopfschmerzen hat, sollte dies vom Facharzt untersuchen lassen. Kann für regelmässig auftretende Kopfschmerzen keine andere Ursache gefunden werden, handelt es sich womöglich um eine Migräne.

Häufige Fragen

Ursachen

Die genaue Ursache für Migräne ist unbekannt. Aktuell geht man davon aus, dass das trigeminale Nervensystem eine wichtige Rolle spielt. Wird das trigeminale Nervensystem stark stimuliert, kann dies zu Entzündungen und einer Erweiterung von Blutgefäßen des Gehirns und der Gehirnrinde führen, was die starken Schmerzen verursacht. Auch genetische Faktoren spielen wahrscheinlich eine Rolle, da oft mehrere Familienmitglieder betroffen sind. Manche Menschen können Auslöser der Migräne im Alltag identifizieren, diese variieren jedoch von Person zu Person sehr stark. Mögliche Auslöser sind beispielsweise Stress, Schlafmangel, Verspannungen, bestimmte Lebensmittel, Hunger oder Koffein. Migräne kann in jedem Alter vorkommen, die erste Migräne tritt aber meist im Jugend- oder jungen Erwachsenenalter auf. Bei Frauen ist Migräne dreimal häufiger als bei Männern.

Symptome

  • Ein- oder beidseitige, häufig pulsierende Kopfschmerzen
  • Übelkeit, Erbrechen
  • Lichtempfindlichkeit
  • Geräuschempfindlichkeit
  • Aura (Wahrnehmungs-, Bewegungs- oder Gefühlsstörungen kurz vor Beginn der Kopfschmerzen)

Diagnose

Wichtigste Grundlage der Diagnose ist die Anamnese, also die Beschreibung der Beschwerden durch die Betroffenen. Die Symptome können bei Migräne jedoch sehr unterschiedlich sein. Wichtig ist es daher, alle anderen Ursachen der Kopfschmerzen auszuschliessen. Deshalb ist eine neurologische Untersuchung wichtig. Zudem können bildgebende Verfahren wie die Magnetresonanztomographie (MRT) zum Einsatz kommen, um das innere des Schädels betrachten zu können.

Verlauf

Ein Migräne-Anfall beginnt bei manchen Menschen mit einer sogenannten Aura. Es treten Störungen der Sinneswahrnehmung, wie Sehstörungen, Gefühls- oder Bewegungsstörungen auf oder die Sprache ist beeinträchtigt. Danach folgen meist heftige, pulsierende Kopfschmerzen, die von einigen Stunden bis zu mehreren Tagen andauern. Betroffene ziehen sich meist zurück und legen sich hin. Die Migräne klingt während dem Schlafen innert einiger Stunden ab. Bei den meisten Betroffenen kehrt die Migräne regelmässig zurück. Werden Medikamente zur Behandlung übermässig verwendet, können die Beschwerden noch häufiger auftreten. Leiden Betroffene mehr als 15 Tagen pro Monat an den Kopfschmerzen, spricht man von einer chronischen Migräne. Die häufigen und starken Kopfschmerzen führen zu einem hohen Leidensdruck und können grosse Auswirkungen auf die Lebensqualität, die persönliche und berufliche Leistungsfähigkeit und das soziale Umfeld haben.

Behandlung

Ziel der Behandlung ist die Vermeidung der Kopfschmerzen und die Schmerzlinderung mit einer individuell angepassten Behandlung. Da die Ursache für die Beschwerden an unterschiedlichen Stellen liegen kann, arbeiten Spezialisten der Neurologie, Neuroradiologie, Neurochirurgie, HNO und Augenheilkunde eng zusammen. Generell ist es bei regelmässigen Kopfschmerzen sinnvoll ein Kopfschmerz-Tagebuch zu führen.

Medikamente

Es gibt zahlreiche Schmerzmittel, die zur Linderung der Beschwerden eingesetzt werden können. Oft gilt es, die bestmögliche individuelle Kombination zu finden. Sind viele Schmerzmittel notwendig, besteht jedoch die Gefahr einer Überdosierung, welche die Kopfschmerzen längerfristig verstärken kann.

Müssen zu oft Schmerzmedikamente eingenommen werden, kommen Medikamente zum Einsatz, die regelmässig eingenommen werden, um Anfälle zu vermeiden (=Migräne-Prophylaxe). Bei erfolgreicher Prophylaxe sinken neben der Migräne auch der Verbrauch von Schmerzmitteln. Für die Migräne-Prophylaxe stehen verschieden Medikamente zur Verfügung die in Tablettenform oder durch subkutane Injektionen verabreicht werden.

Womöglich können auch Botox-Injektionen die Beschwerden lindern.

Nicht-medikamentöse Behandlung

Nicht-medikamentöse Behandlungen zur Migräne-Prophylaxe können insbesondere Ausdauersport oder Entspannungsübungen und Yoga sein, die helfen Stress abzubauen und zu entspannen. Des Weiteren sollten auslösende Faktoren wie beispielsweise bestimmte Nahrungsmittel vermieden werden.

Vorsorge

  • Stress reduzieren
  • Schlafmangel vermeiden
  • Ausdauersport
  • ggf. Migräne-Prophylaktika einnehmen

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