Direkt zum InhaltDirekt zum Fussbereich

Überblick

Aufgrund diverser Erkrankungen oder Verletzungen kann sich eine grosse Menge Flüssigkeit im Raum zwischen Brustwand und Lunge ansammeln. Dies lässt sich oft gut behandeln, wobei sich das Vorgehen nach der Ursache richtet.

Häufige Fragen

Ursachen

In dem schmalen Hohlraum zwischen Brustwand und Lunge befindet sich immer ein wenig Flüssigkeit. Verschiedene Störungen, wie zum Beispiel Herzschwäche, Brustkorbverletzungen, infektiöse Erkrankungen oder Tumore der Lunge, können jedoch zu einer vermehrten Ansammlung von Flüssigkeit im Brustkorb führen. Es gibt aber auch Erkrankungen, anderer Organe, beispielsweise der Leber oder Nieren, welche zu Flüssigkeitsansammlungen im ganzen Körper führen.

Symptome

  • Kurzatmigkeit
  • Husten
  • Schmerzen in der Brust

Diagnose

Im Rahmen einer körperlichen Untersuchung hört der Arzt die Lunge ab und klopft leicht auf den Brustkorb. Befindet sich viel Flüssigkeit im Gewebe, verändert dies den Schall und die Atemgeräusche. Zusätzlich kommen bildgebende Verfahren wie Röntgen- und Ultraschalluntersuchung zum Einsatz. Diese können Flüssigkeitsmengen aufzeigen und manchmal bereits Hinweise auf die Ursache geben. Ist die Flüssigkeitsansammlung beispielsweise nur auf einer Seite vorhanden, deutet dies auf ein örtliches Problem, wie eine Verletzung oder einen Tumor hin. Beidseitige Flüssigkeit ist eher ein Hinweis auf eine Grunderkrankung, welche den ganzen Körper betrifft. Ist die Ursache nicht sofort ersichtlich, muss eine Flüssigkeits- oder Gewebeprobe im Labor untersucht werden. Um die Flüssigkeitsprobe zu erhalten, wird eine Pleurapunktion durchgeführt.

Dazu wird mit einer Nadel in örtlicher Betäubung Flüssigkeit abgesogen. Um die Gewebeprobe zu erhalten, wird eine Brustkorbspiegelung (Thorakoskopie) durchgeführt. Während der Patient schläft, werdeb mit einer Kamera und Instrumenten durch einen kleinen Schnitt zwischen zwei Rippen der Brustkorb von innen betrachtet und Gewebeproben entnommen.

Verlauf

Wie sich der Gesundheitszustand entwickelt, ist in erster Linie von der verursachenden Erkrankung abhängig. Vermehrte Flüssigkeit im Brustkorb kann lebensbedrohlich sein, wenn es sich bei der Flüssigkeit um Blut handelt und starke Beschwerden auftreten. Dann liegt womöglich eine schwere innere Verletzung vor. Auch Ansammlungen von Eiter (Pleuraempyem) sind gefährlich, da sie auf starke Entzündungen hindeuten. In diesem Fall leidet der Patient meist auch an Fieber und der Allgemeinzustand kann sich rasch verschlechtern. Häufig jedoch sind chronische Erkrankungen für die vermehrte Flüssigkeit verantwortlich. Dadurch entstehen zwar Atembeschwerden, aber in der Regel keine plötzlichen Notsituationen, denn die Flüssigkeitsmenge nimmt langsam zu. Bleibt die Flüssigkeit über sehr lange Zeit im Brustraum, so kann sie sich schlussendlich verfestigen und die Atmung dauerhaft erschweren.

Behandlung

Sammelt sich Flüssigkeit im Brustkorb an, muss vor der Behandlung unbedingt die Ursache abgeklärt werden. Die nötigen Massnahmen hängen stark davon ab, wodurch das Problem entstanden ist. Am LUKS arbeiten Spezialisten unterschiedlicher Bereiche wie Pneumologie, Thoraxchirurgie oder Onkologie eng zusammen, um Betroffenen das ganze Spektrum an Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten bieten zu können.

Medikamente

Bei chronischen Erkrankungen, welche immer wieder zu Flüssigkeitsansammlungen im Brustkorb oder im ganzen Körper führen, können Medikamente zur Entwässerung des Kreislaufs (Diuretika) eingesetzt werden.

Entsteht die Flüssigkeitsansammlung aufgrund einer Lungenentzündung, welche durch Bakterien verursacht wurde, so kann diese mit Antibiotika bekämpft werden. Diese werden dann meist über eine Infusion direkt in die Blutgefässe verabreicht. Mit der Entzündung verschwindet normalerweise auch die Flüssigkeitsansammlung.

Thoraxdrainage

Je nach Erkrankung und Stärke der Beschwerden kann die überschüssige Flüssigkeit bereits während einer Pleurapunktion abgeleitet werden. Die sogenannte Thoraxdrainage kann aber auch als separater Eingriff durchgeführt werden. Dazu wird ein dünner Schlauch (Katheter) an die betroffene Stelle eingebracht, um die Luft abzusaugen. Dies ist kein grosser Eingriff und kann unter örtlicher Betäubung durchgeführt werden. Der Patient wird zur Überwachung stationär aufgenommen. Sobald eine Röntgenaufnahme des Brustkorbs keine Anzeichen für erneute Flüssigkeitsansammlungen mehr zeigt und die Ursache behandelt werden kann, wird die Thoraxdrainage entfernt.

Operationen

Sammelt sich immer wieder Flüssigkeit im Brustkorb an, sind verschiedene Operationen möglich. So können die zwei Schichten des Brustfells verklebt werden, damit dort kein Zwischenraum mehr besteht. Eine andere Möglichkeit ist die permanente thorakale Drainage. Dazu wird ein dünner Schlauch (PleurX-Katheter) in den Zwischenraum eingelegt, damit die Flüssigkeit abfliessen kann und das Atmen leichter fällt. Sie kommt häufig bei Tumoren oder Krebs zum Einsatz, da sich bei solchen Erkrankungen der Zwischenraum oft schnell erneut mit Flüssigkeit füllt.

War diese Seite hilfreich?