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Überblick

Jede zehnte Frau erkrankt im Verlauf ihres Lebens an Brustkrebs. Damit ist Brustkrebs die häufigste Krebsart bei Frauen. Wird er jedoch frühzeitig entdeckt, bestehen gute Heilungschancen.

Häufige Fragen

Ursachen

Heute weiss man, dass Brustkrebs entsteht, weil sich die eigenen Zellen in der Brust genetisch verändert haben. Dadurch beginnen sie, sich unkontrolliert zu vermehren. Bösartige Tumoren breiten sich auf benachbartes Gewebe aus und zerstören es. Die eigentliche Ursache für eine im Lauf des Lebens erworbene Genveränderung ist nicht bekannt. Etwa fünf bis zehn Prozent aller Brustkrebsfälle können auf eine vererbte Genveränderung zurückgeführt werden. Allgemein sind junge Frauen seltener betroffen. Das Risiko für Brustkrebs nimmt ab dem 50. Lebensjahr zu und mit etwa 80 Jahren wieder ab.

Symptome

  • Tastbare Knoten in der Brust
  • Schwellungen in der Achselhöhle, am Schlüsselbein oder neben dem Brustbein
  • Veränderungen der Haut oder der Brustwarze
  • Blutiger Ausfluss aus der Brustwarze

Diagnose

Je früher ein bösartiger Tumor in der Brust erkannt wird, desto grösser ist die Heilungschance. Deshalb sind regelmässige Untersuchungen durch eine Spezialistin wichtig. Zur Früherkennung von Brustkrebs oder dessen Vorstufen wird eine Mammographie, eine Röntgenaufnahme der Brust, gemacht. In manchen Fällen ist der Ultraschall besser geeignet, um Brustkrebs zu entdecken. Die Magnetresonanztomografie (MRT) gehört nicht zur Standardabklärung und wird nur bei unklarer Situation eingesetzt.

Wenn sich in den Untersuchungen eine Auffälligkeit zeigt, ist in der Regel eine Gewebeprobe (Biopsie) erforderlich. Dies ist notwendig um sicher nachzuweisen, ob es sich bei dem auffälligen Brustbefund um gutartiges oder bösartiges Gewebe handelt.

Verlauf

Sind an einer Stelle in der Brust Krebszellen vorhanden, die nicht ins umgebende Gewebe gewachsen sind, spricht man von einer Krebsvorstufe. Diese Krebsvorstufen können sich später zu einem Brustkrebs entwickeln. Wie schnell ein Tumor wächst ist sehr unterschiedlich. Im späteren Verlauf kann der Krebs in andere Organe gelangen und dort Ableger bilden.

Behandlung

Operation

Solange sich die Krebszellen nur in der Brust befinden, kann Brustkrebs oft geheilt werden. Das Ziel der Brustkrebsoperation ist es, sämtliche Tumorzellen aus der Brust zu entfernen. Bei den meisten Frauen bleibt die Brust erhalten und muss nicht abgenommen werden. Wenn der Tumor gross ist oder mehrere Tumorknoten vorhanden sind, kann der Tumor häufig mitsamt dem ganzen Drüsenkörper entfernt werden. Dabei bleibt die Haut und die Brustwarze erhalten und die Brust wird wieder aufgebaut. Selten muss die ganze Brust entfernt werden (Mastektomie). Die Brust kann heute mit verschiedenen Methoden wieder aufgebaut werden. Für die Festlegung der weiteren Behandlung ist es wichtig zu wissen, ob der Tumor bereits in die Lymphknoten in der Achselhöhle gestreut hat. Wenn kein Hinweis dafür besteht, wird bei der Brustoperation der Wächterlymphknoten (Lymphknoten, der das Gewebewasser vom Tumor erhält) mitentfernt.

Strahlentherapie

Die Strahlentherapie (Radiotherapie) wird nach der brusterhaltenden Operation durchgeführt. Wenn mehrere Lymphknoten befallen sind oder der Tumor gross ist, wird ebenfalls bestrahlt. Die Strahlung bewirkt, dass verbliebene Krebszellen in der Brust oder in den Lymphknoten absterben. Dadurch kann das Risiko eines Rückfalls gesenkt werden.

Chemotherapie

Das Ziel der Chemotherapie ist die Behandlung des ganzen Körpers um die Bildung von Ablegern zu verhindern.

Bei der Chemotherapie kommen spezielle Medikamente (Zytostatika) zum Einsatz, welche das Wachstum von Zellen hemmen und somit auch das Tumorwachstum bremsen. Da die Medikamente auf die Zellen im ganzen Körper wirken, werden auch Krebszellen in anderen Organen angegriffen und zerstört. Eine Chemotherapie kann deshalb auch bei unheilbarem Krebs eingesetzt werden, um das Fortschreiten zu verlangsamen. Die Medikamente werden während etwa sechs Monaten alle paar Wochen über eine Infusion verabreicht. Meistens erfolgt die Chemotherapie nach der Operation. In gewissen Situationen kommt diese auch vor der Operation zum Einsatz.

Zielgerichtete Medikamente

Während bei der Chemotherapie auch das Wachstum von gesunden Zellen gebremst wird, greifen neue zielgerichtete Medikamente hauptsächlich Krebszellen an. Diese Therapien belasten daher den Körper weniger als die Chemotherapie. Sie wirkt jedoch nicht bei allen Brustkrebsarten. Vor der Behandlung wird untersucht, ob der Tumor auf diese Therapie ansprechen wird.

Antihormontherapie

Das Wachstum der meisten Brustkrebsarten wird durch weibliche Hormone stimuliert. Antihormone, meist in Form von Tabletten, können dies verhindern. Dies ist eine sehr wirksame Behandlung, um zu verhindern, dass der Tumor wieder zurück kehrt und es zu einem Rückfall kommt. Auch diese Therapie kann eingesetzt werden, um bereits vorhandene Ableger in anderen Organen zu bekämpfen und das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen.

Nachsorge

Auch nach vielen Jahren kann es zu einem Rückfall oder zu der Bildung von Tumorablegern kommen. Regelmässige Kontrolluntersuchungen sind deshalb sehr wichtig, um einen allfälligen Rückfall früh zu erkennen. Teil der Nachsorge ist auch die Behandlung von Nebenwirkungen und Spätfolgen der Krebsbehandlungen.

Vorsorge

  • Veränderungen der Brust von der Frauenärztin untersuchen lassen
  • Zur Früherkennung spätestens ab dem 50. Lebensjahr alle zwei Jahre eine Mammografie durchführen lassen
  • Bei häufigem Vorkommen von Brust- oder Eierstockkrebs in der Familie oder bei jung erkrankten Familienmitgliedern unter 40 Jahren empfehlen wir eine Beratung in unserem Brustzentrum.

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