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Mit Roboter-Unterstützung noch schonender operieren

Die LUKS Gruppe nutzt die roboterassistierte Chirurgie für verschiedene Einsatzgebiete. Von der innovativen, minimalinvasiven Technik, die hochpräzise Eingriffe ermöglicht, profitieren die Patientinnen und Patienten direkt, indem sie schneller genesen.
18. September 2025
Lesezeit: 3 Minuten
luks gb  robotik
PD Dr. med. Christoph Würnschimmel, Oberarzt mit besonderer Funktion (mbF), Klinik für Urologie
«Die roboterassistierte Chirurgie ist bei gutartigen und bösartigen Erkrankungen vielseitig einsetzbar»

PD Dr. med. Christoph Würnschimmel, Oberarzt (mbF), Klinik für Urologie

Ein einziger nur wenige Zentimeter langer Schnitt genügt, um gleich vier kleinste Instrumente in den Körper einzuführen. Das Gerät der neusten Generation, der «Da Vinci Single Port» (SP), mit dem noch schonender operiert werden kann, ist seit April 2024 am LUKS Luzern im Einsatz. Das LUKS zählt damit zu den ersten drei Spitälern in Europa, welche mit dieser neusten Technologie operieren.  

“Weil die Instrumente so klein und so beweglich sind, und diese alle durch einen einzigen Zugang platziert werden, können wir das Zielorgan häufig über einen viel direkteren Weg erreichen”, sagt PD Dr. med. Christoph Würnschimmel, Oberarzt mit besonderer Funktion (mbF) in der Klinik für Urologie. Der Single Port sei bei fast allen gutartigen und bösartigen Erkrankungen, und nicht nur im urologischen Spektrum, einsetzbar. In der Urologie wird der Single Port häufig bei Krebserkrankungen der Prostata, der Blase oder der Nieren (Nierenteilentfernungen, aber auch Entfernung der gesamten Niere mitsamt Harnleiter) verwendet. Innovative Methoden und neue chirurgische Zugänge mit dem Single Port gäbe es aber auch bei der operativen Therapie der stark (gutartig) vergrösserten Prostata oder bei der Therapie der Harnleiterabgangsenge aus dem Nierenbecken, um nur zwei Beispiele zu nennen. 

Robotische Pionierarbeit am LUKS 

Beinahe täglich finden am LUKS roboterassistierte Eingriffe statt. Dabei setzen die Urologen nicht nur auf den Single Port, sondern auch auf die bereits bewährte Multi-Port-Technik (Da Vinci Xi), welche seit fast 18 Jahren unter der Leitung von Prof. Dr. med. Agostino Mattei, Chefarzt Urologie, am LUKS Luzern erfolgreich eingesetzt wird. Bei der Multi-Port-Technik müssen, im Gegensatz zum SP, vier kleine Schnitte gemacht werden, über welche die Instrumente separat eingebracht werden. Beide Roboter ergänzen sich ideal für ihre jeweiligen Einsatzzwecke. Nebst der Urologie operiert auch die Klinik für Hals-, Nasen-, Ohren- und Gesichtschirurgie (HNO) sowie die Thorax- und Viszeralchirurgie mit den Robotern. Ein weiteres Robotersystem, Velys, wird seit 2024 für Knieoperationen verwendet (siehe letzter Absatz).

«Ein Roboter ist nur so gut wie das Team, das ihn bedient» 

Dass die LUKS Gruppe schon seit vielen Jahren auf die roboterassistierte Chirurgie setzt, bringt den Patientinnen und Patienten einen grossen Vorteil. Die Erfahrung zusammen mit der hochpräzisen Technik bietet eine hohe Operationsqualität, schnellere Genesung und somit auch hohe Ergebnisqualität. Das LUKS ermögliche sehr bewusst den Teams der roboterassistierten Chirurgie die Spezialisierung auf bestimmte
Operationen und damit eine Kanalisierung von Fallzahlen pro Operateur. «Höhere Fallzahlen pro Operateur helfen dabei, die Ergebnisqualität hochzuhalten», sagt Christoph Würnschimmel. «Fallzahlen allein sind jedoch nicht das einzige Qualitätsmerkmal – ein strukturiertes Ausbildungssystem und die Dokumentation der Behandlungsergebnisse sind ebenso wichtig.» Auch die Patientinnen und Patienten tragen zur Qualitätskontrolle bei, indem sie noch Jahre nach der Operation Fragebögen zu möglichen Spätfolgen beantworten. Für die digitale Nachsorge nutzen sie die App MeinLUKS. «Wir wollen kontrollieren, wie gut wir operieren.»

Robotersystem für Kniegelenkersatz 

Seit September 2024 assistiert das Robotersystem Velys beim Einsetzen von künstlichen Kniegelenken. «Die notwendigen Schnitte in Ober- und Unterschenkelknochen können damit präziser geplant und ausgeführt werden», sagt PD Dr. med. Jens Decking, Chefarzt Orthopädie am Spital Sursee. Die Prothese kann mit der innovativen Technik individuell an die Patientin oder den Patienten angepasst werden und sitzt dadurch besser. Die optimale Passform sorgt für eine kürzere Genesungszeit und verbessert die Funktion des Ersatzgelenks.  

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