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LUKS Gruppe schliesst Geschäftsjahr 2022 mit schwarzer Null ab

Die LUKS Gruppe schliesst auch ihr zweites Geschäftsjahr positiv ab. 2022 resultiert ein Gewinn von CHF 2.3 Mio. Dies soll nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich die LUKS Gruppe, wie viele andere Spitäler in der Schweiz, mit schwierigen finanziellen Rahmenbedingungen auseinandersetzen muss. Nur mit einer vernetzten und koordinierten Versorgung lässt sich auch künftig eine qualitativ hohe, zweckmässige, wirtschaftliche und möglichst wohnortsnahe medizinische Versorgung sicherstellen.
16. Mai 2023
Lesezeit: 5 Minuten
LUKS Standort Luzern

Die LUKS Gruppe präsentiert in ihrem zweiten Geschäftsjahr mit einem Umsatz von CHF 1.15 Mrd. einen Gewinn von CHF 2.3 Mio. Damit ist das ausgewiesene Ergebnis marginal höher als im Vorjahr (Umsatz CHF 1.14 Mrd., Gewinn CHF 2 Mio.). Die EBITDA-Marge 2022 liegt bei 6.3 Prozent (2021: 8.8 Prozent). «Dies ist mit anderen Spitälern vergleichbar. Um die Weiterentwicklung der LUKS Gruppe in den nächsten Jahren zu finanzieren, sind wir aber auf jährliche EBITDA-Margen von mindestens 10 Prozent angewiesen», zieht CEO Benno Fuchs Bilanz. 

Übergangsjahr nach Corona-Pandemie

Aufgrund des Übergangs von der Corona-Pandemie in eine endemische Phase konnten die ersten drei Monate des Jahres 2022 nach wie vor nicht im Normalbetrieb geführt werden. Im Verlauf des Jahres waren überdurchschnittliche Krankheitsabsenzen der Mitarbeitenden aufgrund der aufgehobenen Schutzmassnahmen sowie die Auswirkungen des Fachkräftemangels verstärkt spürbar. Dies führte neben punktuellen betrieblichen Einschränkungen (medizinisch, pflegerisch, infrastrukturell) dazu, dass die Zahl der betriebenen Betten im Vergleich zum Vorjahr (945) auf 889 sank. Die Versorgungssicherheit konnte aber jederzeit gewährleistet werden.

Stationär: Trotz weniger betriebener Betten stieg die Zahl der stationären Patientinnen und Patienten gegenüber 2021 (48'087) auf 48'635 an. Diese Zunahme konnte aufgrund einer kürzeren durchschnittlichen Aufenthaltsdauer bewältigt werden, welche auf weitere Prozessoptimierungen (z. B. vermehrt Operationen am Eintrittstag, verbesserte Austrittsplanung) und einen Rückgang von schweren Krankheitsbildern im Vergleich zum Covid-Jahr 2021 zurückzuführen ist.

Ambulant: Während 2021 noch 976'357 ambulante Patientenkontakte registriert wurden, sank diese Zahl 2022 auf 917'832. Der Rückgang erklärt sich damit, dass 2022 deutlich weniger Corona-Impfungen und -Tests durchgeführt werden mussten.

Auch 2022 leistete die LUKS Gruppe mit rund 950 Mitarbeitenden in Lehre und Ausbildung einen wesentlichen Beitrag gegen den Fachkräftemangel. Dem hohen Qualitätsanspruch eines universitären Lehr- und Forschungsspitals konnte die LUKS Gruppe mit über 580 Publikationen vollumfänglich gerecht werden.

Spital Nidwalden mit sehr gutem Ergebnis

Mit einem Jahresergebnis von CHF 7.7 Mio. trägt das Spital Nidwalden wiederum zum positiven Gruppenergebnis bei. So konnte der Ertrag auf CHF 93.3 Mio. gesteigert werden. Dies ist insbesondere auf eine Zunahme der stationären Patientenzahlen sowie einen Anstieg der Notfallkontakte zurückzuführen. 

Die Erfahrungen aus den ersten gut zwei Jahren LUKS Gruppe sind für das Spital Nidwalden vielversprechend: Die Zusammenarbeit mit den Spitälern des Luzerner Kantonsspitals hat sich weiter positiv entwickelt. Von Relevanz ist in diesem Zusammenhang insbesondere, dass die standortübergreifende Koordination der Leistungserbringung sowie der Knowhow-Transfer fortlaufend vertieft werden. Voraussetzung für eine noch engere Zusammenarbeit auf medizinischer Ebene ist der Anschluss an das schweizweit führende Klinikinformationssystem LUKiS, welches neben der organisatorischen auch eine digitale Integration möglich macht. Ziel ist es, dass das Spital Nidwalden mit den Kernsystemen LUKiS und SAP (Rechnungswesen und Controlling) am 1. Januar 2024 live gehen kann und das Spital Nidwalden ab dann auch ins digitale Netzwerk eingebunden ist. 

Strategie als Antwort auf schwierige finanzielle Rahmenbedingungen

Wie viele andere Spitäler in der Schweiz muss sich die LUKS Gruppe mit schwierigen finanziellen Rahmenbedingungen auseinandersetzen. Zu nennen sind hier auf der Ausgabenseite die steigenden Kosten (allgemeine Teuerung, Energiepreise) und höhere Personalkosten, um sich auf dem hart umkämpften Arbeitsmarkt gut zu positionieren. Auf der Einnahmenseite fallen die unverändert tiefen und ohnehin nicht durchgehend kostendeckenden Tarife sowie die Leistungs- und Ertragseinbussen aufgrund des Fachkräftemangels zunehmend ins Gewicht. 

Um die Weiterentwicklung der LUKS Gruppe und insbesondere die anstehenden Grossinvestitionen – allein im baulichen Bereich stehen bis 2038 Investitionen von ca. CHF 1.7 Mrd. an – in den nächsten 15 bis 20 Jahren zu finanzieren, ist das Unternehmen auf nachhaltige Gewinne angewiesen. «Der Fachkräftemangel sowie der anhaltend hohe Preis- und Kostendruck machen es unausweichlich, unsere Leistungen noch stärker vernetzt und koordiniert sowie als attraktive Arbeitgeberin in moderner Infrastruktur anzubieten», fasst Dr. Ulrich Fricker, Verwaltungsratspräsident der LUKS Gruppe, zusammen. Denn nur im Verbund von regionalen Grundversorgern mit einem starken Zentrumsspital liessen sich eine qualitativ hohe, zweckmässige, wirtschaftliche und möglichst wohnortsnahe medizinische Versorgung sicherstellen und mit einem guten Gesamtpaket mit Entwicklungs- und Ausbildungsmöglichkeiten sowie attraktiven Arbeitsbedingungen die notwendigen Fachkräfte besser gewinnen und halten. Mit der am 1. Mai 2023 präsentierten Absichtserklärung zum Spitalverbund mit dem Kantonsspital Obwalden will die LUKS Gruppe den Weg der vernetzten Versorgung weitergehen. «Das Gesundheitswesen befindet sich im Umbruch. Diese Veränderungen haben wir früh erkannt und unsere Strategie entsprechend ausgerichtet. Jetzt gilt es, diese weiter konsequent umzusetzen», so Dr. Ulrich Fricker.

Die Details zum Jahresbericht finden Sie hier.

Attraktivität als Arbeitgeberin ausbauen

Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, positioniert sich die LUKS Gruppe mit der Initiative «Magnet LUKS Gruppe – Spitäler mit Anziehungskraft» aktiv als attraktive Arbeitgeberin. Die Mitarbeitenden werden dabei intensiv in die Erarbeitung von Massnahmen eingebunden. Zudem würdigt die LUKS Gruppe die Leistung der Mitarbeitenden im Jahr 2022 mit einer einmaligen Zahlung in Höhe von 0.4 Prozent des Lohnes (für die Mitarbeitenden des Spital Nidwaldens gilt eine separate Regelung). Übergeordnet wird das Lohnsystem überarbeitet und an neue Bedürfnisse angepasst. Zudem sollen neue Arbeitsmodelle zugeschnitten auf einen Rund-um-die-Uhr-Spitalbetrieb erarbeitet werden. Der Jahresbericht 2022 zeigt anhand von porträtierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, wie es der LUKS Gruppe schon heute gelingt, Magnetwirkung zu entfalten. 

Mit der Magnet-Initiative wurde ein wichtiger, aber auch anspruchsvoller Entwicklungsprozess angestossen, in den auch die im Gesamtarbeitsvertrag (GAV) beteiligten Personalverbände eingebunden sind und der das Unternehmen über die nächsten Jahre begleiten wird. Ein zentrales Anliegen ist, nachhaltige Verbesserungen zu realisieren und diese gleichzeitig im Gleichgewicht mit den rund 100 verschiedenen Professionen zu halten. Bei der Verbesserung der Anstellungsbedingungen sieht sich die LUKS Gruppe verpflichtet, die Interessen aller Mitarbeitenden möglichst fair zu berücksichtigen.

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